Im
Gedicht „Die geschiedene Frau“ (1929) denkt diese zum Schluss:
„Aber
das ist schließlich überall
der
erste Mann ist stets ein Unglücksfall.
Die
wahre Erkenntnis liegt unbestritten
etwa
zwischen dem zweiten und dem dritten.
Dann
weißt du. Vom Wissen wird man nicht satt,
aber
notdürftig zufrieden, mit dem, was man hat,
Amen.“
Diese
weise Resignation ist herrlich, aber Schüler können sie so noch
nicht verstehen. Das ist ein Kriterium dafür, manche Gedichte
Tucholskys hier nicht aufzunehmen, auch wenn sie gut sind. Das zweite
Kriterium: Wenn ein Gedicht stark auf tagespolitische Ereignisse der
Vergangenheit bezogen ist, kann man es selbst als Lehrer kaum, als
Schüler nicht verstehen – also streichen! Von den verbleibenden
Gedichten habe ich die ausgewählt, die mir gefielen und die ich für
die Schule für geeignet hielt: auf dass es neben Kästner auch Kurt
Tucholsky als einen Repräsentanten der Neuen Sachlichkeit bzw. der
Weimarer Republik gebe. Ich habe mich bei der Auswahl an den
Gedichten orientiert, wie sie auf der Seite textlog.de angeboten
werden (http://www.textlog.de/tucholsky-deutschland.html);
sämtliche Gedichte Tucholskys sollte man auf der Seite
https://tucholsky.de/gedichte/
finden, wo sie aber alphabetisch geordnet sind – textlog.de ordnet
sie (grob) nach dem Datum der Veröffentlichung, und da genauer als
die Seite tucholsky.de.
Nach
dieser schönen Vorrede nun die Liste der Gedichte, die man
vielleicht in der Schule (Kl. 10-13) lesen könnte:
Die
Schule
Wider
die Liebe
Auf
ein Frollein
Park
Monceau
Zu
tun! Zu tun!
Zweifel
Nächtliche
Unterhaltung (?)
Zwei
Seelen
An
meinen Sohn
Der
Rhein und Deutschlands Stämme
Das
Ideal
Nebenan
„Masse
Mensch“
Liebespaar
am Fenster
Bürgerliche
Wohltätigkeit
Augen
in der Großstadt (parallel: Fahrgäste)
Danach
Die
Redensart
Stationen
Die
Gefangenen
Also
wat nu – ja oder ja?
Warte
nicht!
Die
Herren Eltern (dazu Frau Schnier in Böll: Ansichten eines Clowns)
Wenn es ums Dichten geht, kommen zwei weitere Gedichte in Frage: "Zuckerbrot und Peitsche" sowie "Lehrgedicht".
Wenn es ums Dichten geht, kommen zwei weitere Gedichte in Frage: "Zuckerbrot und Peitsche" sowie "Lehrgedicht".
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