Eine
der entscheidenden Grundlagen für einen guten, lebendigen Unterricht
ist bekanntlich eine charismatisch auftretende Lehrerpersönlichkeit.
Eine solche Persönlichkeit muss für die Schüler menschlich
erfahrbar sein. Dazu gehört selbstverständlich, dass er seine
eigenen Überzeugungen und Werte vertritt und mit den Schülern
darüber in ein anregendes Gespräch kommt.
Ein
verstockter Geschichts- oder Deutschlehrer, eine Person ohne
Eigenschaften, die nur nichts falsch machen will, ist da wenig
hilfreich. Ein guter Lehrer und eine gute Schule können in wichtigen
Fragen nicht neutral sein – und schon gar nicht, wenn es darum
geht, sich für Menschenrechte, Demokratie und Teilhabe einzusetzen.
Genau diese selbstbewusste, bestenfalls vorbildliche
Lehrerpersönlichkeit stellt das AfD-Portal unterschwellig in Frage.
(Martin
Klesmann: Ein perfider Schrei nach Aufmerksamkeit. Kommentar zum
AfD-Lehrer-Meldeportal. Berliner Zeitung 17. 10. 2018, online
https://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/kommentar-zum-afd-lehrer-meldeportal-ein-perfider-schrei-nach-aufmerksamkeit-31450648)
Ein
ausgezeichneter Kommentar von Martin Klesmann, der mich an die Zeit
erinnert, als ich 1982 in Giesenkirchen am FMG anfing und einige
Eltern einen direkten Draht zum Schulleiter hatten (Herr F., Herr M.,
Frau Sch.) – einzig zum Zweck, ihr verkorkstes Weltbild zu retten
(die Herren) und sich selbst in Szene zu setzen (Frau Sch. - Frau K. nicht zu vergessen, die Probleme mit dem Thema "Liebe" hatte und später mit einem jungen Kerl durchbrannte), und die
dabei auf sehr offene Ohren trafen. Es war für mich in dieser
Hinsicht eine schreckliche Zeit.